UMNUTZUNG SCHEUNE, ILLNAU
Um die bestehende Baustruktur und Erscheinung zu wahren, war schnell klar, dass das Konzept vom einem „Haus im Haus“ der richtige Ansatz für eine Umnutzung ist.
Glas als Vermittler zwischen Alt und Neu:
Für die Gewinnung einer maximalen Ausbeute an Licht, sollte viel Glas zum Einsatz kommen. Selbst Licht, dass über die schmalen Schlitze der Holzlamellen einfällt, sollte einbezogen werden.
Die Fassade wird in seiner Geschlossenheit belassen. Durch den originalen Bretterverschlag strömt das Licht gefiltert in den Innenraum und lässt ein intimes, behagliches Wohnen zu.
Die zusätzlichen aus der originalen Schalung gefertigten beweglichen bis ca. 60 Grad beweglichen Lamellen an der Nordost und Südwest - Fassade sind strassenseitig abgewandt und beeinträchtigen dadurch das originale Fassadenbild nur geringfügig.
Im Kniestockbereich wird die originale Holzkonstruktion sichtbar belassen und die Schalung der Traufenuntersicht zur besseren Beleuchtung und für Ausblicke aus dem Dachraum entfernt.
Die beiden grossen originalen Tore lassen viel Licht in die Wohnräume und gewähren freie Sicht in die Natur. Auch von der Strassenseite ist bei geöffneten Toren ein Durch- und Einblick in die ehemalige Scheune möglich.
Um das ursprüngliche Erscheinungsbild der geschlossenen Dachhaut nicht zu verändern, wurden zur Belichtung des Dachraumes, zusätzlich zu den beiden verglasten Giebelfassaden, in der Dachfläche sternenartig verteile Glasziegel eingesetzt.
Die isolierende Glashaut wurde auch für die Dachkonstruktion verwendet und lässt nun den Bewohnern freie Sicht auf die originale Holzstruktur und die alten Holzverbindungen zu.
Um die Reinigung der grossen Glasflächen in dem teils engen Zwischenraum zu gewährleisten wurden im Vorfeld mehrere Glasputzroboter getestet und auf ihre Tauglichkeit (Dachschräge) evaluiert. Die komplette Glashülle wurde flächenbündig ausgeführt, so dass ein einfaches Arbeiten des Putzroboters auf grossen Flächen gewährleistet ist.
Auch eine eventuelle Auswechslung der Verglasungen im Schadensfall musste bei der Planung berücksichtigt werden. Sie kann über den mannesbreiten Zwischenraum zwischen Scheune und Glashaus erfolgen.
Der Zwischenraum der alten und neuen Gebäudestruktur fungiert als überdimensionierte Hinterlüftung. Dadurch ist das Wohnklima selbst bei heissen, sommerlichen Temperaturen innerhalb des Glashauses angenehm temperiert. Die heisse Luft des Zwischenraumes kann über die Lüftungsziegel im Fristbereich ungehindert abströmen. Die überaus gut isolierenden Wärmeschutzgläser (U- Wert von 0.5 W/(m2K)) lassen im Sommer keine Wärme hinein und im Winter keine hinaus. Durch die direkte Verklebung der Gläser entfällt der Wärmeverlust über den Rahmen. Die Gebäudehülle ist hoch wärmedämmend und erfüllt die behördlichen Anforderungen im energetischen Systemnachweis.














